REITKUNST

 

Der Weg zur Kunst führt immer über das Handwerk. Bevor wir also zur Kunst kommen, gilt es einen Grundstock an Fähigkeiten und Techniken erlernen. Die Kommunikation und die Reaktionen zwischen Reiter und Pferd müssen verfeinert werden. Vertrauensarbeit ermöglicht einen Zugang zum Pferd. Die wichtigste Fähigkeit, die es für den Reiter zu schulen gilt, ist das Gefühl. Der Reiter lernt sein Pferd zu spüren, zu erfühlen wie es die Beine setzt, wie es über Balance an Form gewinnt, wo sich eventuell Spannungen befinden oder ob es sich losgelassen und effizient bewegt. Er lernt sich dem Pferd zu öffnen und ihm einen Rahmen zu geben ohne es einzuzwängen, ihm dabei aber Freiheit zu lassen jedoch ohne den Gehorsam zu verlieren. Das Pferd lernt, sich führen und formen zu lassen. Der Grundstein hierfür wird vom Boden aus gelegt. Wir schulen die Balance, fördern Kraft und Geschmeidigkeit des Pferdes. genauso wie das Verständnis der Hilfen. So vorbereitet lernt das Pferd die sekundären und primären Hilfen vom Sattel aus.

Je weiter Kraft und Geschmeidigkeit sich entwickeln, desto leichter fällt es dem Pferd auch schwierigere Lektionen, ausdrucksstark auszuführen. Es lernt immer zum Schwerpunkt hin zu arbeiten. Durch die gymnastizierende Arbeit kräftigen sich Muskeln, Sehnen und Bänder und das Pferd bewegt sich in allen Gangarten balanciert ohne Verschleiß. Somit trägt diese Arbeit wesentlich zur Gesunderhaltung unserer Pferde bei. Ist das Handwerk erlernt, kann durch kontinuierliche Übung die fließende Grenze zur Kunst überschritten werden. Im Vordergrund soll immer die Liebe und das Verständnis füreinander stehen. So entfalten sich unsere Pferde, bleiben gesund, geschmeidig, balanciert und altern in Würde. Die Natur ist das Vorbild und der Maßstab.

 

 

AKADEMIE

 

Die akademische Reitkunst hat sich im Besonderen der Forschung und Lehre verschrieben. Sie verbindet historische Studien, zeitgemäße wissenschaftliche Erkenntnisse und die Praxis der Pferdeausbildung bis hin zu höchsten Lektionen gleichermaßen. Im Gegensatz zur Zeit der historischen Akademien ist heute nicht nur Eliten der Zugang zu diesem Wissen möglich. Die Mehrzahl der Akademischen Reiter sind Freizeitreiter, denen das tiefe Eintauchen in den Themenkomplex "Reitkunstpferd"  Lebensinhalt und Erfüllung bietet. Es wird auf unnötige Hilfsmittel beim Training der Pferde bewusst verzichtet. Die Zeit die die Ausbildung eines Pferdes benötigt ist individuell und spielt keine Rolle